Die letzte Wanderung durchs Trebeltal führte neulich vorbei an einem Balsam-Pappelbestand.
Die Balsam-Pappel (Populus balsamifera) ist bekannt dafür, dass ihre aromatischen Knospen heilende ätherische Öle liefern. “Balsam” hört sich gut an und weil ich mich diesen Winter ohnehin der Aromatik von Gehölzknospen widmen will, lag der erste Selbstversuch in dieser Richtung nahe. Jungejunge! Die Geschmacksexplosion hatte gar nichts balsamierendes! Es war nur eine kleine Knospe aber die Wirkung glich einer Chili. Nun gut – keine Habanero – zum Glück. Denn so kam neben der beeindruckenden Schärfe das überaus deutliche Tonka-Bohnen-Aroma durch. Auch dies in grandioser Heftigkeit.
Die Balsam-Pappel – keine direkte Delikatesse also. Trotzdem glaube ich an das kulinarische Potential. Denn das Aroma entwickelt sich weiter. Die Schärfe ist relativ schnell “überstanden”. Die Tonkabohne wird schwächer und am Gaumen bleibt ein sehr angenehm fruchtig-florales Aroma zurück, für das mir leider die Worte fehlen.
Es kommt also darauf an, die Dosis zu bestimmen und überhaupt Rezepturen zu entwickeln. Wer Lust hat, melde sich bei mir!
(Foto: Matt Lavin from Bozeman, Montana, USA [CC-BY-SA-2.0], via Wikimedia Commons)